Das kambodschanische Gesundheitswesen hat in den letzten zehn Jahren beeindruckende Fortschritte gemacht, jedoch ist der Zugang zu Optikern und Augenärzten insbesondere in den unterversorgten ländlichen Gebieten Kambodschas ein großes Problem. Nach Angaben der Internationalen Agentur zur Verhütung von Blindheit (IABP) waren im Jahr 2020 bei einer Bevölkerung von 16,7 Millionen Menschen 2.274.727 Kambodschaner von Sehkraftverlust und 112.528 Menschen von Blindheit betroffen. Die Mehrheit der von Sehkraftverlust betroffenen KambodschanerInnen leidet an Katarakten und unkorrigierten Brechungsfehlern – hauptsächlich Kurz- und Weitsichtigkeit -, die zu 90 % vermeidbar bzw. behandelbar sind. Leider ist es für die Bewohner der ländlichen Gebiete kaum möglich Zugang zu einer augentechnischen Behandlung zu bekommen.

In einem Land mit fast 17 Millionen Einwohnern gibt es nur 3,9 Augenärzte und 0,3 Optometristen pro Million Einwohner. Refraktionsfehler führen zum Verlust von Bildungs- und Beschäftigungschancen, geringerer Produktivität und eingeschränkter Lebensqualität.

Im Distrikt Banan in der Provinz Battambang im Nordwesten Kambodschas leben mehr als 11.000 Einwohner mit nicht diagnostizierten Augenkrankheiten. Gemeinsam mit Bareebo und einen kambodschanischen, wie auch einem niederländischen Optiker, haben wir über 1.000 ältere Menschen und ca. 3.000 Schüler:innen (Jungen und Mädchen im Alter zwischen 5 und 18 Jahren) auf eine Fehlsichtigkeit und andere Augengesundheitsprobleme untersucht. Dazu wurden vorab 20 Lehrer:innen von einem ausgebildeten Optometrist geschult und Kenntnisse über häufige Augenprobleme bei Kindern vermittelt. Dabei ging es um das Messen der Sehschärfe und das Erkennen von Augenproblemen, wie bspw. das Schielen.

Durch die finanzielle Unterstützung der apoBank-Stiftung, Umverteilen, Chancen für Kinder und Gjisen Optik konnten wir insgesamt neun Screenings in Banan durchführen. Dabei wurden 868 Lesebrillen vor Ort ausgeben und 950 Weitsichtbrillen angefertigt.

Der Optiker gab den Projektteilnehmern bei der Ausgabe der Brillen eine Gruppenschulung über Augenpflege, der Vorbeugung von Augenkrankheiten und -verletzungen, sowie dem Gebrauch und der Pflege der neuen Brille.

Unser Hauptziel ist es, das Bewusstsein der Menschen für Augengesundheit und -hygiene zu schärfen.

Wir bedanken uns im Namen der ca. 1.800 Menschen, die durch ihre neue Brille mehr Lebensqualität und Bildungschancen erworben haben.